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1. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 787

1877 - Leipzig : Teubner
Nomenclator — Nofxog. werden). Zuweilen wurde auch der eigentliche Name aus irgend einem Grunde später mit einem andern vertauscht. So hieß Platon ursprünglich Aristokles, erhielt aber den Namen Platon von seiner breiten Stirn, wie Diogenes Laertios erzählt, Theophrast urspr. Tyrtamos u. s. w. Die Griechen hatten in der Regel nur einen Namen, dem dann der Name des Vaters, um Verwechselung zu vermeiden, beigefügt wurde. Dies Nannte man Tzazqo&Ev Svofjittgsiv, £7tovo[Mxt;£l,V. Im täglichen Leben ertheilte der attische Volkswitz auch Spitznamen, körperlichen oder geistigen Gebrechen, auffallenden Gewohnheiten und Handlungen entlehnt. So entstanden auch Namen, die von Thieren, von der Farbe der Haare oder des Gesichts hergenommen waren, z. B. ’Axantrj^ *.Elacpog, ’Iktivos, Ktxngog, Köque,, Kccqhivog, Ilvqqog, Sav&og, Mslocg u. ct. Die Sklaven wurden gewöhnlich nach ihrem Vaterlande benannt (Svqog, riacpxayäv, @q<x£) , bald ttoch ihrem Aeußern (Ilvqqiug, Suv&iag), oder nach gewissen Eigenschaften (zjq6(jlcdv, Ta%c6v, Ihxqiis-vcov). Auch Thiere erhielten Namen. Die Rosse des Achilleus heißen bei Homer (11. 19, 400.) Eüv&og und Bühog (Fuchs mit) Schecke). Für die Namen der Hunde empfiehlt Xenophon (cyn. 7, 5.) Kürze, damit man sie leicht aussprechen könne, wie Wv%r\, Gvfiog. Ebenso waren wie in unserer Zeit die Schiffe nicht ohne Namen. — Ii. Die Römer führten gewöhnlich 3 Namen, von denen der erste praenomen, z. Ss. Marcus, Gaius, Gnäus, Publius u. a., am 9. Tage nach der Geburt (dies nominalis oder lustricus) den Söhnen beigelegt wurde. Der zweite Name ist der der gens (nomen, nomen gentilicium), wie Junins, dorne-lius, Aelius, Afrauins, Cäcilius, Calpurnius, Gabinius, Licinius, Claudius u. s. tu. Der dritte Name ist das cognomen, zur Unterscheidung der in der gens enthaltenen stirps ober familia, s. Familia. So gehörtet: zur gens Cornelia viele familiae, z. Ss. die plebejischen Dolabellae, Lentuli, Cethegi, Cinnae, und die patricischen Scipiones, Sullae, Maluginenses, Rufini u. s. w. Außer biefen 3 Namen führten viele ttoch einen vierten (agnomen), z. B. die Sci-ptonett den Nomen Asiaticus, Asricauns, Nasica, welcher Name theils zur Bezeichnung der engeren Familie biente, theils die großen Thaten des Trägers verherrlichte. Die Aboptirten erhielten den vollständigen Namen des Adoptivvoters, führten aber ihren Familiennamen mit der Endung -änus fort, z. Ss. P. Cornelius Scipio Africonns Aemilianus, P. Licinius Crosstis Mucionns Dives it. s. w. Oft wurden diese vollen Nomen abgekürzt, und man ließ sowol das nomen gentilicium als das cognomen weg, z. 33. M. Agrippa, C. Morins, C. Mummius u. s. tu. In der Kaiserzeit wurden die Namen sehr vervielfacht und auf einander gehäuft. — Die Töchter führten den Geschlechtsnomen, wie Tnllia, Cornelia, Livio, und unterschieden sich durch Beisetzung von maior und minor oder auch durch die Zahl. — Die Freigelassenen machten ihren bisherigen Sklavennamen zum cognomen und nahmen praenomen und nomen gentilicium ihres Freilagers an, z. B. L. Cornelius Chrysogonns, der bekannte Freigelassene des (Bulla, M. Tullins Tiro u. s. tu. Die Freigelassenen von Städten bildeten sich ein 787 nomen gentilicium von dem Nomen der Stadt, z. 93. P. Pisaurius Achilles (von Pisaurutn in Umbrien ntanumittirt). Die Namen der Sklaven s. Servi. Vgl. Ellenbt, de cognomine et agnomine Romano (1853). — In allgemeinerer Beziehung wurde nomen auch gebraucht als der Schuldposten, der in dem Hauptbuche von einem Schuldner auf den Neimen eines andern, der die Schuld von da an übernahm (nomen "Tacere), eingetragen wurde, transscriptio a persona in personam. Solche Umwandlung der bisher bestanbenen Obligation in eine neue hieß novatio. Bonum nomen bezeichnete einen sicheren Gläubiger (Cic. ad fam. 5, G.), lenta nomina, non mala (Sen. de den. 5, 22,) einen säumigen. In gerichtlicher Beziehung hieß nomen deferre eine Anklage erheben, nachdem der quaesitor die Erlaubniß baztl gegeben (nomen recipere). Cic. Ver r. 2, 28. 38. — Bei den militärischen Aushebungen war nomen dare gleich respondere, nachdem der Name des betreffenden aufgerufen worden (citare). Nomenclator (nomenculator und numuncla-tor) hieß der Sklove von starkem Gedächtniß und großer Personenkenntniß, welcher seinem Herrn sowol bei dem Ausgehen als zu Hause die Nomeu der Bürger angeben mußte. Bei Amtsbewerbungen war diese Dienstleistung sehr wichtig. Den Magistraten stand ein nom. zur Seite, und im kaiserlichen Haushalt fehlten solche Sklaven auch nicht. Nomentänus, L. Eassius, ein berüchtigter Schlemmer in Rom zur Zeit des Horaz (Hör. sät. 1, 8, 11. 2, 3, 226 ff.); von ihm wird erzählt, Sallustius habe ihm seinen Koch um eilte große Geldsumme abgekauft. - Ein anderer N. wird von Horaz in den Satiren (2, 8, 23. 60.) gerühmt und der Weise zubenannt. Nomentum, Näfisvzov, j. La Mentana, eine ursprünglich latinische, dann ober sobinische Stadt, 14 Mill. nordöstlich von Rom, von welcher die frühere Via Ficulensis den Nomen Nomentana erhielt; auch eilt Thor Roms hieß Portanomen-tana. Der Wein der Umgegend war sehr gut. Liv. 1, 38. 4, 22. 32. 8, 14. Verg. A. 6, 773. 7, 712. Strab. 5, 228. 238. Nominis delatio und receptio s. Iudicium publicum unter Process, Ii. No/uo(fv^axsg, Name einer Behörde mit verschiedener Ausgabe in den verschiedenen hellenischen Staaten: 1) tu Sparta und anderen dorischen Staaten, z.b. in Byzanz und Lokroi, Behörden, welche über die Aufrechterhaltung der Gesetze, besonders in den berathenden Versammlungen, wachten und den Einzelnen zur Beobachtung derselben anzuhalten hatten. — 2) in Athen eine Behörde, aus sieben Männern bestehend, zur Zeit des Cphi-altes eingesetzt. Als dieser dem Areopag das Oberaufsichtsrecht über die Staatsverwaltung nahm, wurde den Nomophylakes die Beaufsichtigung und Eontrole des Raths, der Volksversammlung und der Beamten zur Verhütung gesetzwidriger Handlungen übertragen. Später, zür Zeit des Deine-trios Phalerens, sollen die Eilftttättiier vojiocpv-Ictxsg genannt worden sein; oder Demetrios erneuerte jene bald wieder eingegangene Aussichtsbehörde. — 3) In Kerkyra wurde vor ihnen von verwalteten Geldern Rechenschaft abgelegt, wie sonst vor Logisteu und Enthynen. Nö/uos, 1) s. Gesetzgebung. — 2) s. Mu-50*

2. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 19

1877 - Leipzig : Teubner
Aemilius Probus — Aerzte. '('Tac. ann. 6, 29'), wurde er abermals angeklagt des Ehebruchs und der Zauberei, in der That aber wegen einiger Verse seiner Tragödie Atreus, die Tiber aus sich beziehen konnte. Nach Aufforderung seiner Gattin Sextia gab er sich den Tod; sie starb mit ihm. Tac. ann. 6, 29. Mit ihm hört die familia Scaurorum aus. — Vii. G. Aeini -mi lins Laetus, Praefectus praetorio irrt I. 193 n. C., stiftete eine Verschwörung gegen Commo-dus an, den er umbrachte, veranlaßte die Thronbesteigung des Pertinax und wurde auf Befehl des Didius Julianns hingerichtet. Bio Cass. 72, 19. Herodian. 3, 7. Aemilius Probus s. Nepos. Aenaria, auch Pithecusa genannt, Insel an der eampanischen Küste, vuleanisch und mit warmen Quellen, j. Jschia. Dichter (§. B. Verg. A. 9, 716.) nennen sie auch Jnarime, weil der Sage nach Typhon unter ihr begraben lag, dessen Lagerstätte Ii. 2, 783. mit £lv jqlfj,ols bezeichnet. Aenusj rechter Nebenfluß des Danubius, die Grenze zwischen Vindelicia und Noricum bildend, j. Inn. Tac. hist. 3, 5. Aequi, wahrsch. stammverwandtes Wort mit Opiker, Osker, bei Ov. fast. 3, 93. auch Aequi-euli, eine ackerbautreibende, aber auch kriegliebende Völkerschaft, welche nach Göttling (röm. Staatsv. 20.) als besondere politisch geschiedene Bundesgemeinschaft neben den Latinern, Volskern, Ru-tulern, Hermkeru und Ausoueru zu dem allgemeinen pelasgischen Stamme der Optker oder Osker gehörte, die im Süden und Westen Roms wohnend sich freier und selbständiger behaupteten. Sie wohnten an beiden Seiten des Anw; ihre Hauptstädte waren Alba, Tibnr, Präneste, Carseoli, auch lag der mons Algidns in ihrem ziemlich ausgedehnten Gebiete. Im Bunde mit den Volskern führten sie blutige Kriege gegen Rom, bis sie durch Camillns 389 v. C. gedemüthigt und in den Samniter- kriegen unterworfen wurden. Liv. 1, 2 ff. 9. 3, 25 n. ö. Cic. r. p. 2, 20. Tlin. n. h. 3, 12, 106 ff. Val. Max. 2, 7 u. ö. Aeqintas, röm. Personisication der Billigkeit und Gerechtigkeit, dargestellt als ernste Jnngsran nach dem Ideal der Athene, in der Rechten die Wage, in der Linken das Füllhorn haltend. — Im röm. Recht wird die aequitas, das Billigkeits-gefül)!, zur Mildernng der Härten des strengen Rechts auch gesetzlich geltend gemacht, besonders seit den prätorischen Edicten. S. Cic. de<or. 1, 56. Brut. 38. M. Voigt, die Lehre von ins. nat., aequum et bonum und ins gent. S. 24 — 63. 345—398. 529—541. ^ Aerarii waren nach der Verfassung des Serv. nullius diejenigen Leute, welche nicht nach ihrem Vermögen steuerten, sondern eine nach ihren Verhältnissen bestimmte Abgabe, ein Kopfgeld (tribu-tum in capita) erlegten, dabei aber auch von Stimmrecht und Aemtern ausgeschlossen waren. Auch wurden sie nicht zum Kriegsdienste zugelassen. Leute ans deu besteuerten Classen wurden bisweilen bei Vergehen damit bestraft, daß sie unter die Aerarier versetzt wurden (aerarium facere, tribu movere, in Caeritum tabulas referre, s. Caerites), z. B. Mamercns Aemilius wegen der lex Aemilia. _ Ihr tributuni in caput konnte sich jedoch in diesem Falle je nach ihrem Vermögen sehr hoch belaufen. Bisweilen wurden sie außer- 19 dem noch zu Kriegsdiensten unter beengenden ober schimpflichen Verhältnissen verurtheilt. Liv. 24, 18. Aerarium ist der Staatsschatz, in den die regelmäßigen Abgaben (s. Vectigalia 1 — 4.) flössen, und aus dem die laufenden Staatsansgabeu bestritten wurden. Als die vicesima manumissio-num, d. H. der zwanzigste Theil des Werthes eines freigelassenen Sclaven, 357 v. C., eingeführt wurde (Liv. 7, 16.), entstand eine zweite Abtheilung des Staatsschatzes, aerarium sanctius oder interius genannt und für Nothfälle bestimmt. Beide wurden in einem Hintergebäude des Saturuischen Tempels aufbewahrt und von den Quästoren, Leren Unterbeamte tribuni aerarii hießen, verwaltet. Unter den Kaisern wurde sehr häufig diese Aufsicht auf gewesene Prätoren, dann wieber auf Quästoren, wirkliche Prätoren, auch wohl auf bloße Präfeeten übertragen. Ueberhaupt kam währenb der Kaiserzeit das aerarium in vollständige Abhängigkeit von dem Kaiser, wenngleich der Senat beirt Scheine nach die Verwaltung besselben hatte, nnb verschmolz später immer mehr mit der von Angustus eingerichteten kaiserlichen Privatcasse (fiscus), die von kaiserlichen Präfeeten verwaltet wurde. Auch ein neues aerarium richtete Angustus zur Bestreitung der Kosten für das Heer ein, aerarium militare. In dieses floß die centesima rerum venalium, die von allen Verkaussgegenständen entrichtet werden mußte (Tac. ann. 1 , 78.), von Tiberins um die Hälfte ermäßigt (daß. 2, 42., doch vgl. Dio Cass. 58, 16.), bis Caligula sie für Italien ganz aufhob (Suet. Calig. 16.). Später kam noch dazu die vicesima hereditatum et legatorum nnb die quin-quagesima mancipiorum venditorum. Die Verwalter des aerarium militare Hießen praefecti aerarii Aeröpe s. Agamemnon uitb Ivatreus. Aerügo (von aes), ein harter nnb glänzenber, schön hellgrüner Ueberzng auf den alten Bronzen (•jetzt technisch mit Patina bezeichnet), welcher an Statuen nnb Bilbwerken Hoch geschätzt warb (Tlin. n. h. 37, 10, 55. Tlin. ep. 3, 6. Juv. 13, 148.), besonbers auch am aes Corinthium, Kupseroxyb (s. Aes). Taus. 2, 3, 3. Aerzte, lutqol, medici, waren in Griechenlanb schon zu den ältesten Zeiten besonbers werth, ja heilig gehalten, wie benn die Jatrik nnb Mantik als im genauesten Zusammenhange stehenbbetrachtet wurden; insbesondere freilich die Wundärzte, außer welchen Homer keine Aerzte kennt. Der Götterarzt Paieon ist bei ihm noch von Apollon wesentlich verschieden; außerdem aber tritt in der Menschenwelt vorzugsweise Asklepios (s. d.) hervor, den alle nachfolgenden Aerzte als ihren itqöyovog ansehen (Tlat. symp. p. 686. r. p. 3, 406., daher Asklepiaben, svyovot. ’doyilrjtuov), nebst seinen beim ‘ troischen Kampfe betheiligten Söhnen Pobaleirios nnb Machaon. Bei den Griechen galt daher auch die Arzneikunst als eine des Freien würdige Beschäftigung, während bei den Römern die Hausärzte oft Sclaven waren. Der von Herobot (2, 84. 3, 129.) gerühmte Reichthum Aegyptens an Aerzten bezieht sich offenbar auf die streng biätetifche Vorsicht, die ein Jeber bort üben mußte. In ganz Griechenlanb blieben sie in hohem. Ansehen, wie sie es Bei den Römern nie erreichen konnten. In vielen Staaten waren öffentlich besoldete (di^o-aitvovzsg), doch keineswegs ausschließlich, sondern

3. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 206

1877 - Leipzig : Teubner
206 Büchi das Werk einer größtmöglichen Menge von Schreibern dictirt wurde. Die Werkstatt des librarius heißt später statio und daher ist der später vorkommende Name der stationarii zu erklären. Die Schnelligkeit, mit der ein solches Dictat'niedergeschrieben sein muß, läßt sich einesteils schon aus der Berühmtheit der s. g. tironischen Noten oder Abkürzungen, die von Cicero's Freigelassenem, Tiro, erfunden wurden, schließen, anderu-theils auch aus einer Angabe des Martial ungefähr berechnen. Dieser sagt von seinem zweiten Buche (2, 1,5.): Der Schreiber mache es in einer Stunde durch (haec una peragit librarius kora). Die 93 Epigramme desselben enthalten außer deu Ueberschriften 540 Verse, und somit würden auf die Minute wenigstens 9 Verse kommen. — 4 Brauchte die Auflage nicht größer zu fein, als die Zahl der Sklaven betrug, über die der Buchhändler zu verfügen hatte, so ist klar, daß sich bei der damaligen Schnell- und zugleich Schönschreibekunst der Bedarf in kürzester Zeit befriedigen ließ. Ueberhanpt ist es auch wol zur Vermeidung schmälernder Concurrenz und sofortiger Nachschrift durch einen andern Buchhändler rathsam gewesen, sogleich eine dem mnthmaßlichen Bedarf entsprechende Anzahl von Abschriften anzufertigen und nicht eher damit an die Oeffentlichkeit zu treten, als bis auch der größten Nachfrage genüge geschehen konnte. Freilich mochte da bisweilen wol viel auf dem Lager zurückbleiben und manches Exemplar den Motten zur Speise werden {Hör. ep. 1, 20, 12.), oder als Maculatur in die Kramläden zu Düteu sür Pfeffer und Zim-met wandern {Mart. 3, 2.); indessen waren die Provinzialen minder anspruchsvoll und bezahlten gern, was aus Rom in die verschiedensten Gegenden, namentlich nach Spanien und Afrika {Hör. ep. 1, 20, 13.), versandt wurde: jedoch auch bei wirklich gediegenen Sachen wurde dieser auswärtige Bedarf in Anrechnung gebracht. Hör. a. p. 345. Gerade dieser „Provinzialbuchhandel trug tücht wenig dazu bei, deu Ruhm ausgezeichneter Schriftsteller über die Marken der Stadt und Italiens hinaus zu verbreiten. Kam doch eilt Mann aus Cadix nach Rom, nur um den Livius zu sehen, und kehrte, nachdem er das erreicht, nnmittelbar in die Heimat zurück" (M. Hertz, Schriftsteller und Publicum in Rom. Ber- 5 litt 1853. S. 39.). — Unter den verschiedenen uns überlieferten Namen von Buchhändlern und Verlegern aus der Kaiserzeit nennen wir als die bekanntesten: die Gebrüder Sosii als Verleger des Horaz {Hör. ep. 1, 20, 2. a. p. 345.), Tryphou, bei dem Martial (4, 72. 13, 3.) und Qnintilian erschienen, und Dorus, der zur Zeit des Nero die Schriften des Cicero und des Livius verkaufte {Sen. benef. 7, 6, 1.). Die Buchhändler hießen gewöhnlich bibliopolae (ßißltcov y.änr]Xoi.)f doch auch librarii. Ihre Läden (tabernae, sta-tiones, librariae, libelli) waren nach Gellins (18, 4.) namentlich im vicus Sandalarius, außerdem aber auch am Forum, um das Argiletum u. f. w., kurz in den belebtesten Theilen der Stadt. An den Pfeilern und Eingängen (in pi-lis et postibus) waren Exemplare ausgestellt und Anzeigen angeheftet {Hör. sät. 1, 4, 71. a. p. 373.). Voll war es bei ihnen immer, da ihre Läden zugleich auch zur Lectüre und wissenschaftlichen srwesen. Unterhaltung dienten, weshalb man Freunde, die man nicht zu Hause traf, hier am ersten aufsuchte. Catull. 55, 4. Auch das auswärtige Geschäft kann nicht unbedeutend gewesen sein {Hör. ep. 1, 20, 30. Plin. ep. 9, 11.), und beliebte Dichter waren in den entferntesten Provinzen zu haben. Mit der Leselust ging aber die Schreibsucht Hand in Hand, und die Buchhändler als die Vermittler von beiden gingen beliebte Schriftsteller um Lieferung neuer Werke au oder drängten zum Abschluß der versprochenen, wobei sie es nicht an den schmeichelhaftesten Versicherungen fehlen ließen. Plin. ep. 1, 2. Quint, praef. ad Trypli. Ein Honorar zahlten sie sicher nicht. Dagegen scheint der Verf. stets mehrere Freiexemplare erhalten zu haben, die er au feine , Freunde und Gönner verschenkte. Mart. 2, 93. 7, 17. 9, 100. — Die Bücher wurden von den 6 Verlegern nicht roh, sondern mit vollständigem Einband geliefert, und dennoch war der Preis sehr billig. Unter andern dahin zielenden Angaben des Martial lesen wir (13, 3.), daß die Genien, J)ie dieses 13. Buch bilden und die in der bei Teubner erschienenen Ausgabe 14 ©eiten füllen, von dem Verleger Tryphvt? für 4 Sesterzen (etwa 50 Pfennige) verkauft wurde», daß derselbe sie jedoch sür die Hälfte noch mit Vortheil verkaufen konnte. Der Einband war dergestalt, daß die att einer Seite durch Leimen zusammengefügten Blätter (paginae) an einem hohlen Cylinder aus Holz, Knochen oder Elfenbein befestigt wurden. Durch diesen Cylinder ging ein drehbarer Stab, der unten und oben je einen dicken Knopf hatte (cornua, umbilici, vgl. Hör. epod. 14, 8.), fowohl zur Befestigung des Stabes als auch zur Schonung des Buches, welches beim Lesen auf denselben ruhte und beim Umschlagen der Blätter sich nicht aus dem Tische abschabte. Die 3 andern Seiten (frontes) hatten einen schwarzen Schnitt. Hinten am obern Ende der Rolle war, wie bei unsern Büchern, aus einem aufgeklebten Streifeu Papier der Titel (titulus, index) des Buches mit reichlicher Schrift bemerkt. Hatte man es genug gebraucht, so wurde es zum Schutze gegen Staub oder sonstige Beschädigung in eine Umhüllung von roth oder gelb gefärbtem Pergament (sillybus, Cic. ad Att. 4, 5.) eingeschlagen. Werthvolle Bücher rieb man überdies mit Eedern-öl ein, um sie gegen Würmer und Motten zu schützen, oder legte sie in Kästchen von Cedern-holz. Hör. a. p. 332. — Nur die eine Seite des 7 Papiers oder des Pergaments war beschrieben, die andere zur deutlicheren Hervorhebung der Schrift mit Farbe, namentlich mit Saffran, überzogen. Die Schrift war bisweilen, ebenso wie bei uns, in zwei, auch wol mehrere Kolumnen getheilt, die durch Linien von rother Tinte getrennt wurden. Zu Ansang und zu Ende des Buches war der Titel, bisweilen mit bunter Tinte, geschrieben. Im allgemeinen waren Abkürzungen im Gebrauch, nur Prachtexemplare wurden vollständig ausgeschrieben. In der Anwendung dieser Abbreviaturen waren die Schreiber förmlich geübt, aber dennoch liefen bei der Schnelligkeit, mit der geschrieben wnrde, eine Masse Fehler mit unter, über die die Autoren oftmals Klage führen, und deren manche als Hörfehler sich wol in die noch vorhandenen Codices der späteren Zeit hinüber

4. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 234

1877 - Leipzig : Teubner
Censorinus adimere) oder in Verringerung der Tribus (tribu movere), d. I). indem Jemand aus einer tribus rustica in eine minder angesehene urbana versetzt ward, oder in Ausstoßung ans den Tribus überhaupt (tribubus Omnibus movere), wodurch der davon Betroffene zum aerarius gemacht wnrde, womit eine höhere Steuerbelastung verbunden werden konnte (z. 93. Aemilins Mamercus, Liv. 4, 24.). Hierher gehört anch die Befngniß der Censoren, Verbote gegen Luxus und dgl., zum Schutze der altröm. Sitte, zu erlassen (edicta eens.). — 3) Finanzielle Thätigkeit der Censoren. Da sie vermöge des Census am bekanntesten waren mit den von den Bürgern zu zahlenden Abgaben (s. Tributum), und da sie überhaupt mit den praktischen Kenntnissen eines Finanzmannes ausgerüstet sein mußten, so erhielten sie noch andere dahin einschlagende wichtige Geschäfte: a) Verpachtung der öffentlichen Grundstücke, Nutzungen und Gefälle, also der Bergwerke, Zölle, des Salzhandels u. s. w. (s. Ve ctigal). b) Aussicht über die Errichtung und Unterhaltung der öffentlichen Gebäude und Anlagen, wie Tempel, Brücken, Cloaken, Wasserleitungen, Mauern, Straßen, Monumente u. a. Die Ausführung dieser opera publica übertrugen die Censoren den Mindestsordernden (s. Locatio, *2.). c) Veraceordirung und Besorgung aller aus dem Schatze zu bezahlenden Dinge und Lieferungen, z. B. Ausrüstung des Heeres, Transport desselben u. w. Alle eensorischen Papiere und Rechnungen hießen tabulae censorum. — In den Colonieen und Municipien hielten besondere Censoren die Schätzung und schickten die Listen nach Rom-, auch in den Provinzen gab es für dieses Geschäft eigene Beamte. — Am Schluß des römischen Census wurde ein großes Lustruin oder eine allgemeine Sühnung des Volkes mit feierlichen Opfern gehalten. Censorinus, 1) ein Grammatiker aus dem dritten Jahrhundert n. C., verfaßte, außer verloren gegangenen grammatischen Schriften (z. B. de accentibus), eine noch vorhandene Schrift de die natali (238), worin er manche zum Theil unbekannte, des. ans Suetous Pratum geschöpfte, historische Notizen gibt und namentlich den Einfluß der Gestirne und Genien ans die Geburt des Menschen behandelt. Es ist eine Festgabe zum Geburstage eines reichen Gönners C. Caerellius und daher die affectirte rhetorische Darstellung zu erklären. Herausg. v. O. Jahn (1845) und Hultsch (1867). — 2) einer der sogenannten 30 Tyrannen zur Zeit des Gallienus, wurde nach kurzer Herrschaft von den Soldaten wegen seiner Strenge umgebracht. Treb. Poll. trig. tyr. 33. Ceiitenins, 1) Gains, erlitt als Proprätor im I. 217 nach der Schlacht am trafimenischen tece mit seiner Reiterei in einem Engpasse eine Niederlage durch Hannibal. Liv. 22, 8. Pol. 3, 87. — 2) Marcus, wurde im I. 212 in Lncanien von Hannibal geschlagen und siel selbst. Liv. 25, 19. Centesima s. Vectigalia, 3. Centesimae s. Usura. Centimäni s. Hekatoncheireu. Centimes sind wollene Matratzen, die im Kriege, namentlich bei Belagerungen, über Holzbauten (Thürme, Schirmdächer) zur Schwächung; — Centuria. der Wurfgeschosse gelegt wurden, und die man auch von der Mauer herab gegen die Wirkung des Widderstoßes anzubringen suchte. Da dieses Wort ursprünglich ein aus Lappen zusammengeflicktes Kleid bezeichnet, so nannte mau so die aus Worten und Versen anderer Dichtungen zusammengeflickten Gedichte. Man hatte Homero-centones bei den Griechen; in Rom wurden besonders die Werke Vergils benutzt, wie von Ansonius in dem cento nuptialis und anderes in der lateinischen Anthologie, von Proba Fal-tonia oder Falconia die biblische Geschichte und von Andern, welche die heidnischen Verse für christliche Stoffe verwendeten. Centrönes, Volk in Gallia Proviucia mit der Hauptstadt Darantasia, j. Centron in Savoyen. Caes. b. g. 1, 10. (wo freilich die Handschriften Ceutrones enthalten). Centumviri, ein vielleicht uraltes, vielleicht aber auch erst später gegründetes Richtercollegium, im Gegensatz zu den für jeden Fall besonders gegebenen Einzelrichtern. Dieses Collegium entschied über Civilsachen das römische Eigenthum betreffend (Cic. de or. 1, 38.), vorzüglich über erbrechtliche Streitigkeiten, stand aber insofern dem Criminalgericht nahe, weil es im Namen des Volkes richtete und aus den Tribus ausgehoben war (105 Richter, je drei aus jeder der 35 Tribus, spater 180, welche in mehrere Senate getheilt waren). Den Vorsitz hatten gewesene Quästoren, seit August die Decemviri, und die Oberaufsicht stand den Prätoren zu. Als Symbol war diesem Gericht die basta eigenthümlich. Die Proceßform der alten legis actio sacramento blieb dem Ceu-tumviralgerichte, auch nachdem die lex Aebutia die legis actiones aufgehoben hatte. Centuria und Classis. Servius Tullius schuf, da er sowohl die ©teuer und den Kriegsdienst, als den Antheil der Einzelnen am Staate (in den Comi-tien) von dem Vermögen der Bürger abhängig machen wollte, nach dem Vorbilde des Solvn 5 28er-mögensclassen mit 170 centuriae peditum, denen 18 cent. equitum vorausgingen und 4 Handwerkercenturien aggregirt waren, im Ganzen also 192 Cent., zu denen später bei den Comitien die ans sämmtlichen capite censi gebildete centuria als die 193ste kam. Nur uneigentlich werden diese capite censi oder proletarii als sechste Classe bezeichnet. Centuria war, wie der Name zeigt, ursprünglich eine Abtheilung von 100 Mann, und zwar vor Serv. Tullius nur von den Rittern gebraucht. Bei diesem Könige aber bezeichnete cent. eine Gesammtheit von unbestimmter Zahl, aus der eine militärische centuria (wirkliche 100 Manu) gebildet werden konnte. So umfaßte die erste Classe, welche nach den 18 cent. equit. folgte, 80 cent. von Bürgern, welche wenigstens 100,000 Asses besitzen mußten. Die 2., 3. und 4. Classe hatte jede 20 cent. mit einer Abstufung von 75,000, 50,000, 25,000 Asses. Die 5. Classe zählte 30 cent., deren Mitglieder mindestens 12,500 Asses (nach anderer Angabe 11,000, wahrscheinlich 10,000) hatten. Zwischen der 1. und 2. Classe haben 2 cent. fabrum ihren Platz (Waffenschmiede, Zimmerleute, Ingenieure), sowie zwischen der 4. und 5. Classe 2 cent. cornicinum und tubicinum, Spielleute, welche sämmtlich bei einem Heere — und als solches muß mau sich das

5. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 66

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
66 Bespannung gewährt, von großer Wichtigkeit. Endlich hat Rußland an Fischen und Pelzthieren (Bären, Zobeln, Hermelinen, Füchsen, Bibern, Eich- hörnchen, Vielfraßen, weißen Hasen, wilden Katzen rc.) einen solchen Ueber- fluß, wie kein anderes Land von Europa. Kein Staat Europas hat endlich solche Schätze im Gebiete des Mi- neralreichs aufzuweisen, wie der russische. Goldminen finden sich im Ural und asiatischen Altai; man schätzte ihren Ertrag in den Jahren 1842 — 1846 auf 350 Millionen Franken. Ebenso ergiebig sind die Plasina-, Silber-, Kupfer-, Eisen-, Blei- und Edelstein-Gruben. Stein- und Braunkohlen, Salz, Mineralquellen sind in Ueberfluß vorhanden. Hat sich auch die Industrie und der Handel im europäischen Rußland in den letzten hundert Jahren um ein Bedeutendes gehoben, so steht doch na- mentlich erstere noch der anderer europäischen Länder bedeutend nach. Be- sondere Erwähnung verdient die Bereitung des Leders in Rußland; die sogenannten Juchten oder Insten, welche ihren eigenthümlichen Geruch durch Gerben mit Birkentheer erhalten, sowie der russische Saffian *) bilden neben dem Getreide, Hanf, Flachs, Talg und Pelz die bedeutendsten Handels- und Ausfuhrartikel. Die Fabriken in Tuch- und' Baumwollenzeugen sind beträcht- lich. Zu bemerken bleibt noch, daß die Russen sich des alten julianischen Kalenders bedienen. (§ 124.) Ortsbeschreibung. Wir betrachten die wichtigsten Städte nach folgenden Provinzen: 1) Die Dftseeprovinzeu. а. Jugermsnland: St. Petersburg an der Newa, 540,000 Einw., ist eine der schönsten Städte Europa's. Viele prächtige Kirchen und Paläste, das Denkmal Peters des Gr. und die Älexandersäule sind sehenswerth. Eisenbahn nach dem kaiserlichen Lustschloß Zarskoje Selü. Der Seekriegshafen Kronstadt (50,000 Einw.). Schlüsselburg, Fest- ung Carl Xii. bei Narwa 1700; d. Esthland: Reval, 30,000 E. б. Piefland: Riga, 78,000 E., Univ. Dorpat, 14,000 E. Sternwarte, ä. Kurland: Mitau an der Aa, 23,000 E. 2) " Das Grostfürstruthum Finnland. Abo, 15,500 E., Helstngfors, 20,000 E., Univ. Tornea. Alands-Inseln. 3) Grostrustland. Moskau an der Moskwa, 360,000 E. „der Kreml" (Napoleon 1812. Gouverneur Graf Rostopschin). Nowgorod am Ilmen-See, 18,000 E. Nischei-Nowgorod, ein sehr bedeutender Meßplatz am Einfluß der Oka in die Wolga, zählt 42,000 E. Kaluga, 35,000 E. Tula, Gewehr- fabriken, Smolensk und Borodino 1812. Woronesch und Orel, Städte von 40 — 45,000 E. Archangel an der Dwina 20,000 E. Kola, Härings- und Wallfischfang. Die Insel Nowaja-Semlja, eine Doppel- *) Saffian, marokkanisches Leder oder Maroquin, ein aus Ziegenfellen be- reitetes, farbiges Leder, hat seinen Namen von der marokkanischen Seestadt Saffi, von wo es nach Europa (früher ausschließlich von da) versandt wird.

6. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 126

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
126 500,000 Soldaten. Kein Staat Europas hat aber auch ein so weitläufiges Grenzgebiet im Nothfalle zu schützen, als England. In keinem Lande hat die Landwirthschaft bisher so bedeutende Erfolge erzielt, als in England. Der fruchtbare Boden, das günstige Klima und die aufmerksame Wartung haben Wiesen, Felder und die Heerden auf den höchsten Ertrag gebracht. Die Hauptprodukte des Ackerbaues sind in Eng- land der Weizen und die Gerste, in Schottland Hafer, in Irland Kartoffeln. Doch reichen begreiflicher Weise die eigenen Vorräthe nicht aus, um 29^ Mill. Menschen vollständig zu erhalten. Die Viehzucht steht in England auf einer noch höheren Stufe, als der Ackerbau; ihr Ertrag ist ebenso ergiebig bei dem üppigen Futter, daß manche Gegenden nur Viehzucht treiben. Der Fischfang, namentlich der Wallfisch-, Stockfisch- und Häringsfang, liefert nicht nur reichlichen Ertrag, sondern bildet auch tüchtige Seeleute heran. Der Bergbau steht dem deutschen nach; edle Metalle werden nicht gebaut. Aber Kupfer wird sowie Zinn in Cornwallis und Devonshire, Blei in Wales und Schottland, Eisen in mehreren Orten in ausreichender Menge gefunden. Das wichtigste Mineral für Englands Fabriken und Dampfmaschinen, die Steinkohlen, ersetzen den Mangel an Holz, und sind in so vorzüglicher Qualität und ausnehmend reicher Quantität aufge- funden, daß die vorhandenen Lager noch für Tausende von Jahren ausreichen. Salz ist bisher in großen Vorräthen gewonnen worden. Warme Quellen hat Bath. In Bezug auf Gewerblhätigkeit und Handel nimmt England abermals die erste Stelle ein. Der wichtigste Zweig der englischen Industrie ist die Baumwollenmanufaktur; diese soll in Manchester, Liverpool, Glasgow, Pais- ley re., trotz der Maschinen, nahe an 2 Millionen Arbeiter beschäftigen. Ihr folgt die Wollenmanufaktur in Leeds, Halifax, Norwich, Aberdeen, Dublin, Kork re., die Linnenfabrikation in Irland und Schottland. Seidenfabrikation findet sich in geringerer Ausdehnung; dagegen sind die Metall- und englischen Stahlwaaren, Maschinen und Gewehre allgemein als die besten anerkannt. Einen bedeutenden Zweig des Gewerbes und Handels bildet noch die Bier- brauerei; Porter und Ale werden von den Engländern für unentbehrlich ge- halten, und das Ausland verlangt der Nachahmung wegen auch von diesem ungemein starken Bier. Schon aus der oben angegebenen Stärke der Handelsflotte kann man leicht auf die Ausdehnung des englischen Seehandels schließen. Die See- schiffe schaffen nicht nur viele Rohstoffe für die Fabriken, Colonialwaaren, Wein re. herbei, sondern führen auch die verschiedensten Gegenstände der eng- lischen Industrie aus. Die wichtigsten Seehandelsplätze sind: London, Liver- pool, Bristol, Hüll, Edinburg, Glasgow. Aberdeen und Dublin. Was aber aus dem Auslande in diese Seehäfen eingeführt wird, das kann vermittelst der äußerst zahlreichen Eisenbahnen, Canäle und Straßen rasch ins Innere verschickt werden. Und da ist denn fast keine Stadt, welche sich nicht mehr oder weniger mit Handel abgibt. Der Werth der Ausfuhr Großbritaniens betrug 1865 die Summe von 165,862,402 Pfd. Sterb, also weit über 1000 Millionen deutscher Thaler; und davon erhielt Deutschland allein 17,878,213 Pfd. Sterb Seit dem 27. Juli 1866 ist England mit Nordamerika durch einen

7. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 129

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
129 schlagen, das Budget zu bewilligen, Steuern auszuschreiben und Vorschläge zu machen. Soll eine Bill, d. i. ein Gesetzesvorschlag, Gültigkeit erlangen, so muß dieselbe zu einer dreimaligen Lesung kommen; ist sie dann im Unter- oder Oberhause angenommen, so wird dieselbe im andern Haus vorgebracht. Haben beide Häuser eine Bill angenommen, so wird sie dem Könige zur Annahme und Genehmigung vorgelegt. Dieser hat allerdings das Recht, sie abzulehnen. Seit 1693 hat aber kein englischer König von diesem Veto Gebrauch gemacht. Die gesummten Staatseinnahmen beliefen sich 1865 auf 118,420,851 Pfund Sterling. Davon wird eine beträchtliche Summe zur Verzinsung der großen Staatsschuld verwandt, welche 1865 808,289,398 Pf. St. betrug. Ortsbeschreibung. 1. England im engern Sinn des Wortes und Wales zerfallen in 52 Grafschaften; wir wählen zur leichteren Uebersicht die geschichtliche Eintheilung in die 7 alten Königreiche. 1) Königreich Essex mit der Hauptstadt London an der Themse, 3 Mill. Einw. London ist die erste Handelsstadt der Welt und besitzt so viele Sehenswürdigkeiten, daß es einer geraumen Zeit bedarf, alle in Augen- schein zu nehmen. Wir führen von denselben an: die königlichen Schlösser, den Tower, den Tunnel unter der Themse, die Docks, die St. Pauls- kirche, die Westminsterabtei, das Parlamenthaus. Um den königlichen Palast liegen der St. James-, Green- und Hyde-Park, große mit Bäu- men besetzte und mit Alleen eingefaßte Wiesen. Die Stadt zerfällt in 3 Theile: City, Westminster und Southwark. Nach allen Richtungen gehen Eisenbahnen; die Seeschiffe können bis zur Stadt gelangen. 2) Königreich Mangeln mit der Hauptstadt Norwich, 75,000 Einwohner. Fabriken in Wollwaaren, Damast und Shawls. Die Universität Cam- bridge, 26,500 Einw. Iarmoth, 35,000 Einw., ist eine starke Festung. Daselbst steht Nelsons Monument, 109' hoch; nördlich von der Stadt 8 Leuchtthürme. 3) Königreich Mercia: Oxford an der Themse, 28,000 Einw., ist die berühmteste Universität Englands; sie besteht aus 34 Gebäuden und hat jährlich 1 '/2 Mill. Thlr. Einkünfte. Strattfort, Geburtsort und Grab von William Shakespeare (1564 — 1616). Birmingham am Trent, 296,000 E., ist die bedeutendste Fabrikstadt. Es giebt dort über 200 verschiedene Geschäftsweige, und der Werth der jährlich fabricirten Waaren übersteigt wohl 30 Mill. Thlr. In außerordentlicher Menge werden Gewehre, Säbel, metallene Knöpfe und Schnallen, Messing- und Bronze- waaren, Stecknadeln, Nägel, Stahlfedern, lackirte und Glaswaaren ver- fertigt. Rings umher liegen Fabrikdörfer; die Eisenhämmer von Bilston liefern so viel Eisen, als ganz Schweden. Nottingham am Trent. 75,000 Einw., hat berühmte Strumpfwirkereien, ebenso Leicester, 68,000 Einw. Berühmt durch seinen Käse ist Chester. In der Stadt Gloncester am Severn, welche bedeutende Nadelfabriken hat, liegt Wilhelm der Eroberer begraben (ch 1087). Cassian, Geographie. 4. Aufl. 9

8. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 250

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
250 Lande fruchtbaren Boden zu. Sobald sich das Wasser verlaufen hat, wird der schwarze Schlammboden Anfangs Oktober ohne weitere Düngung besäet. Der Same geht rasch auf, und während wir in Europa Schnee und Eis haben, reist in Aegypten die üppigste Saat heran, und kann schon zu Anfang März eingethan sein. Nun naht allmählich eine Alles austrocknende Hitze; der Boden überzieht sich mit dickem Staube, das Laub der Bäume verdorret, und Alles wartet mit Sehnsucht der Zeit, wo die Ueberschwemmungen Er- lösungen von mancherlei Qualen bringen. Denn der austrocknende Chamsin und der feine Sandstaub rufen Augenkrankheiten hervor; die Pest und die zahllosen Heuschreckenschwärme quälen die Bevölkerung. Aegypten galt schon im Altherthum für eine ergiebige Kornkammer, und führt jetzt noch in der Regel bedeutende Massen Getreide, insbesondere Weizen, Reis, Baumwolle (150 Mill. Pfd.), Zucker, Datteln, Indigo, Südfrüchte rc. aus. Neben der Pferde- und Kameelzucht verwendet man große Sorgfalt aus das Aus- brüten der Hühner, von denen man jährlich 100 Millionen Küchlein in 400 Vrutöfen erzielt. Die gemischte Bevölkerung des Landes bilden: Araber, theils Fellahs (Landbauern), theils Beduinen, ferner Kopten, die Nachkommen der alten Aegypter, Mamelucken, Türken, Griechen, Armenier, Juden, Franken (d. i. Europäer), Nubier, Habessinier und Neger. Der Vicekönig herrscht ziemlich unabhängig, muß ungefähr 8 Mill. Frk. Tribut an die Pforte zahlen und im Kriege 18,000 Mann stellen; ihm ist insbesondere der Schutz der heiligen Städte Mekka und Medina übertragen. Er ist Herr und Eigen- thümer alles Grundbesitzes; alle Produkte des Landes wandern in seine Magazine, die Preise bestimmt er allein. Auch die Webstühle sind sein Eigenthum; darum liefert er Wolle und Flachs, bezahlt die Arbeiter, und verkauft seine Waaren an die Handelsleute, welche zum Kaufe gezwungen werden können. Wie wenig dadurch die Landwirthschaft und Gewerbthätigkeit gefördert wird, leuchtet von selbst ein. I. Aegypten. Kairo (über 300,000 E.), mit Suez und Alexandria durch eine Eisenbahn verbunden, ist nach Constantinopel die bedeutendste Stadt der Türkei und die größte in Afrika. Kairo ist eine der wichtigsten Handels- städte, hat für die 2000 dort lebenden Franken ein eignes Quartier, und besitzt den Nilmesser. Oberhalb Kairo am linken Nilufer liegt die Stadt Gizch, in deren Mh? die Ruinen des alten Memphis mit dem Mumien- selde liegen. Hier finden sich auch auf einem Vorsprunge der Wüstenplatte die 3 höchsten Pyramiden (465'). Sie können erstiegen werden, und ent- halten enge Gänge und zwei Begräbnißkammern. Nicht weit davon erblickt man, fast ganz in Sand vergraben, die riesenhafte Sphinx; der Kopf mißt vom Kinn bis zum Scheitel 65'. Im Ganzen haben sich dort 50 Pyra- miden erhalten. Napoleon besiegte 1798 hier die Mamelucken. Strom- aufwärts liegen die Dörfer Luxor und Karnak, in deren Nähe die Ruinen des hundertthorigen Theben stumme Zeugen längst entschwundener Zeiten sind. Die gewaltigen herrlichen Ueberreste ägyptischer Baukunst fesseln hier den Beschauer: kolossale Reste von Tempeln, Säulen, Sphinxenalleen, Kata- komben, Thoren, Hieroglyphen rc. Sint (26000 E.) ist die größte Stadt ~ in Oberägypten, und ist als Stationsort für die Karawanen aus Nubien

9. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 260

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
260 Imam von Maskat (§ 91) gehören und die Hafenstädte Magadoxo, Me- linde, Quiloa nebst der Hauptstadt Zanzibar enthalten; die Küsten Mozam- bique und Sofala nebst dem goldreichen Hochlande Monomotapa, welche von den Portugiesen in Anspruch genommen werden. Die portugiesischen Gou- verneurs wohnen in Mozambique, Guilimance und Sena. 5) Die Insel Madagaskar (10,500 Q.-M., 4 Mill. E.) wird von heidnischen Völkern verschiedener Racen bewohnt. Die Malayen bilden die Mehrzahl und zerfallen in mehrere Stämme, unter denen die Howas in der Mitte der Insel am mächtigsten sind. Sie leben theils von Jagd und Fisch- fang, theils vom Ertrag ihrer Heerden und Aecker; sie sollen in einigen Ge- werben, im Schmieden und Weben, im Verfertigen von Holzwaaren, viel Geschicklichkeit besitzen. Die Insel ist namentlich an allen Lebensmitteln, an Seide, Baumwolle, Gummi, edlen Metallen und Steinen reich. Der ein- geführte Kaffeebaum liefert gute Ernten. Bemerkenswerth ist es, daß im O. Malayen, im N. Araber, im W. Neger und im S. Kafsern vie Mehrzahl der Bevölkerung ausmachen. Die Howas hatten verschiedene Male mit den Portugiesen, Holländern, Franzosen und Engländern in gutem Verkehr ge- standen; aber seit 1845 darf kein Christ mehr die Insel betreten. Dies soll der Wille der jetzt regierenden Königin sein, deren Gemahl über 100 christliche Schulen in seinem Reiche hatte. Hauptstadt ist Tananarivo, d. h. die Stadt von hundert Städten, mit 25,000 E. 8 105. Die Besitzungen der Europäer in Afrika. 1. England. Die Engländer haben auch in Afrika (§ 66) die besten Kolonieen, und wenn schon die Portugiesen ein größeres Ländergebiet in Anspruch nehmen, so können doch ihre Kolonieen nicht im Geringsten einen Vergleich mit den englischen aushalten. Das erste und wichtigste Besitzthum Englands in Afrika ist: Das Capland (8,000 Q.-M., 200,000 E.), dessen Bevölkerung aus Weißen und Eingebornen (Hottentotten und Buschmännern, Malayen und Negern) besteht. Das Christenthum verbreitet sich immer mehr, seitdem die Sklaverei aufgehoben ist (1834). Ackerbau, Weinbau und Viehzucht sind die Hauptbeschäftigung der Kolonisten; namentlich ist der Capwein (Con- stantia) ein gesuchtes Gewächs. Die Schaf- und Rinderzucht ist bedeutend. Die Capkolonie, welche von England 2000 Meilen entfernt ist und in 50 Tagen erreicht werden kann, ist für das Mutterland von großer Wichtigkeit. Man kann rechnen, daß jährlich für 800,000 Pf. Sterl. (ü 25 Franken) englische Waaren eingeführt werden. Die Einkünfte der Kolonie decken die Verwaltungskosten; sie verlangt also keinen Zuschuß, sondern dient dem Mutterlande, abgesehen von ökonomischen Vortheilen, als Mittelglied einer Her- schaft zur See, seines Welthandels, seines Wallfisch- und Robbenfangs, als Erfrischungsstation für die Ostindiensahrer, als Korn- und Vorrathskammer für die Marine und die Kolonieen. Daneben finden sich an der falschen Bai, an der Saldanha- und St. Helena-Bucht sehr bedeutende Guanolager, welche einen reinen, nicht unbeträchtlichen Gewinn abwerfen. Hauptstadt ist

10. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 285

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
285 Steuerbestimmungen zum Nachtheil der Colonieen, aber zum Vortheil des Mutterlandes. Anfangs hatte England nämlich nur ein indirektes Ein- kommen gehabt, indem die Coloniften keine Stahl-, Blech-, Draht- und Eisen- werke anlegen durften, die Häute und Felle und das Schiffsbauholz nur nach England ausführen und ihren Bedarf an Hüten, wollenen Zeugen und Eisen aus England beziehen mußten. Als aber die englische Staatsschuld neue Einnahmen nöthig machte, legte England einen hohen Zoll auf alle nicht englischen Waaren, verbot das Papiergeld der Colonieen rc. Die Amerikaner, über diese gesetzliche Bestimmung erbost, untersagten sich darauf selbst den Gebrauch aller englischen Waaren, worauf das Parlament gleich- sam als Strafe alle gerichtlichen und ungerichtlichen Urkunden in den Colo- nieen einer Stempelung unterwarf. Wegen des Widerstands, welchen dies Gesetz erfuhr, hob man es zwar wieder auf, verfügte aber eine Steuer auf importirtes Glas, Papier, Thee rc. Aber nur die Theesteuer trat in Kraft; jetzt tranken die Amerikaner keinen Thee mehr, und als nun im Dec. 1773 die englisch-westindische Handelskompagnie zollfreien Thee brachte, nahm man ihn auch nicht. In Boston erstieg ein Haufe als Indianer verkleideter Leute sogar ein Schiff und schüttete 332 Kisten Thee ins Meer. Tiefer berühmte Theesturm fachte alsbald den Krieg zwischen dem Mutterlande und den Colo- nieen an, in welchem von Seiten der Nordamerikaner sich besonders Georg Washington und Benjamin Franklin, jener als Feldherr, dieser als Staats- mann auszeichneten. Am 4. Juli 1776 erfolgte die berühmte Unabhängig- keitserklärung von 13 Staaten, deren politische Selbständigkeit nach einem wechselvollen Kriege im Frieden von Versailles am 3. Sept. 1783 von Seiten Englands anerkannt werden mußte. Die spanischen Colonieen in Mexiko, Mittel- und Südamerika wurden von der Krone nur als eine nie versiegende Quelle betrachtet und demgemäß behandelt. Alle Bergwerke lieferten ihre bedeutenden Ausbeuren nach Madrid, die spanischen Kaufleute setzten ihre Waaren nach den Colonieen ab und brachten Gold und Silber zurück. Nachdem aber England sowohl durch den Verlust eines ansehnlichen Theils seiner amerikanischen Colonieen, als durch die europäische Continentalsperre genöthigt war, neue Consumplätze für seine Waaren auszusuchen, wandte es seine Blicke auf Südamerika. Die spanische Regierung begünstigte zu ihrem eigenen Nachtheile Englands Vorhaben. In der neuen Verfassung, welche Spanien 1810 nach dem Muster der französi- schen erhielt, war anfänglich die Bestimmung enthalten, den Bewohnern der Colonieen gleiche Rechte mit denen des Mutterlandes zu ertheilen, und in allen Abstimmungen die Stimmenmehrheit zu respektiren. Durch dies Ge- setz ward aber die Regierung in Wirklichkeit nach Amerika verlegt, weil die Colonieen 13 Mill., das Mutterland 10 Mill. Seelen zählte. Um diesen Fehler wieder gut zu machen, fügte man darnach die Bestimmung hinzu, es solle kein auch noch so entfernter Abkömmling aus afrikanischem Blute wähl- bar sein, noch wählen dürfen. Dadurch wurde natürlich weitaus der größte Theil der Colonisten vom Staatsleben ausgeschlossen. Es entstanden allenthalben Revolutionen und Unabhängigkeitserklärungen, welche zuletzt den Verlust aller Colonieen mit Ausname der Insel Cuba für die spanische Krone herbeiführten. Eine eigene Geschichte hat Brasilien. Nach seiner Entdeckung durch Cabral (1500), welcher es ^anta Cruz nannte (stmen jetzigen Namen ver-
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